Münch Energie

Die Zukunft des Mittelständlers Münch Energie im Energiesektor

Projektpartner: M. Münch Elektrotechnik GmbH & Co. KG

Projektcoach: Tony Gauser

Projektgruppe: Jasmin Block, Wolfgang Brawansky, Nadja Kimiz, Kirstin Stülb, Susanne Trapp und Marlene Zaiß

Die Aufgabenstellung:

Was ist die Energie der Zukunft? Als einer der größten dezentralen Energieversorger Deutschlands bewegt sich der Mittelständler Münch Energie in einem Sektor mit zahlreichen geopolitisch bedingten Herausforderungen. Um auch in Zukunft bestehen zu können, ist Flexibilität gefragt.

Im Rahmen eines einsemestrigen Projekts im Masterstudiengang ZukunftsDesign dreht sich für die Studierenden und ihren Coach alles um die Zukunftsausrichtung des Energiesektors. Ziel ist es, Maßnahmen zu identifizieren, die kurz- und langfristig umsetzbar sind.

  • Herausforderungen bei der Integration dezentraler Energiequellen
  • Funktionaler Mehrwert, ökologische & ökonomische Aspekte regenerativer Energien
  • Stakeholder der dezentralen Energieversorgung und ihre Pain Points

Zunächst gilt es, Einblicke in die Praxis zu gewinnen und relevante Informationen auszutauschen. Der direkte Kontakt zwischen den Studierenden und Ansprechpersonen des Projektpartners steht: Nach einer ersten Gesprächsrunde am Standort in Rugendorf erlebten die angehenden ZukunftsDesigner auch vor Ort, wie sich der entstehende Solarpark in Lisberg bei Regenwetter anlässt.

Die Vorgensweise:

Wie geht man an ein solches Projekt ran? Was kann auf dem Weg so alles passieren? Das versuchen wir zu zeigen, indem wir Einblicke in unsere Projektarbeit und unser Vorgehen geben. Denn nicht immer läuft alles nach Plan 😉

Wie bereits beschrieben gab es bereits zu Beginn der Projektarbeit viele, viele Informationen … und noch mehr Eindrücke. Gespickt mit diesen machte wir uns voller Elan auf den Weg „in die Zukunft“. Es galt im ersten Schritt herauszufinden, in welche Richtung wir überhaupt gehen wollten:

  • … Vielleicht alternative Nutzungskonzepte für die Solarfelder?
  • …. Oder lieber Verbesserungen beim Aufbau der Solarfelder?
  • … Oder vielleicht neue Geschäftsfelder für Münch wie beispielsweise das Recycling alter Module?
  • … Oder was ganz anderes?

An Ideen mangelte es uns während der gesamten Projektzeit nicht. Auch bei der Anwendung unterschiedlicher Methoden gab es kein Halten. Denn mit Experteninterviews, Feldbeobachtung, Brainwriting oder der Impact-Machbarkeits-Matrix testeten wir viele Möglichkeiten und näherten uns so immer wieder von einer anderen Seite dem Projektthema. Im Rahmen des Triples nutzten wir die „Schwarmintelligenz“ der anderen Studierenden mit der FlipFlop- und „Yes and“- Methode sowie der Analogien-Technik. Auch die dort generierten Ideen diskutierten wir fleißig innerhalb der Projektgruppe. Auch hatten wir zwischenzeitlich die Idee, die „Company zu killen“, um mögliche Schwachstellen zu finden und mit dem Projektinitiator zu diskutieren. Denn immer wieder mussten wir als Projektgruppe feststellen, dass Münch entweder schon vieles versucht hatte, in manchen Themen nicht eingebunden ist oder in manchen Ideen einfach keine Zukunft für sich sieht. Dies brachte uns ehrlicherweise immer wieder an unsere Grenzen – eine echte „Achterbahn-Fahrt der Gefühle“ zwischen hoch motiviert und am Boden betrübt. Doch am Ende sahen wir dann endlich Licht am Ende des Tunnels: nach einer wiederholten Neu-Orientierung entschieden wir uns für eine ganz andere Idee:

Wie kann man messen, ob ein Unternehmen überhaupt innovativ ist? Welche Kriterien sind dafür entscheidend? Was braucht es dafür?

Mit diesen Fragen beschäftigten wir uns sehr intensiv und mittels der Nutzwert-Analyse-Technik entstand Schritt für Schritt ein Instrument, welches die Innovationsfähigkeit eines Unternehmens bewertbar macht. Hierfür müssen unterschiedliche Kriterien, wie z.B. die Fehlerkultur oder die Einbindung von Mitarbeitenden oder Kunden im Innovationsprozess durch das Unternehmen bewertet werden. Das Ergebnis kann dann mit anderen Unternehmen verglichen werden. Natürlich sollte der Aspekt der Fremdeinschätzung nicht fehlen und so bewerteten wir als Projektgruppe auch die Firma Münch. Zusammenfassend haben wir viel in dieser Projektzeit gelernt und aus unserer anfänglichen Idee, neue Nutzungsmöglichkeiten für die Solarfelder zu generieren, ist etwas ganz Neues entstanden, an das wir vorher niemals gedacht hätten: Ein Instrument zur Messung der Innovationsfähigkeit eines Unternehmens.

Die Präsentation:

Für die Präsentation beim Semesterfinal entschieden wir uns als Gruppe, das Ergebnis in irgendeiner Form zu verbildlichen. Dazu wurden die Ergebnisse beider Bewertungen als 3D-Druck visualisiert und es entstand ein formschönes Modell. Dieses haben wir dann im Rahmen der Präsentation am 13. Januar 2024 an Michael Wunderlich übergeben, damit er sich immer wieder an die Zusammenarbeit mit uns ZD-Studenten erinnern kann. Ein besonderer Dank geht an Tony, der uns immer wieder aus dem „Tal der Tränen“ geführt hat. 😊


Das Projektergebnis:

(Text: Tony Gauser) Was macht ein innovatives Unternehmen besser? Und wie kann man die Innovationskraft erhalten? Ein Ansatz ist, neue Produktideen zu generieren und umzusetzen.  In innovativen Unternehmen wie der M. Münch Elektrotechnik GmbH & Co. KG quasi Tagesgeschäft.  Doch wie lange kann ein solches Vorgehen als innovativ gelten? Kann man innovationsblind werden? Besteht die Gefahr, durch neue Wege der Innovationsumsetzung vom Wettbewerb eingeholt zu werden?

Die Gruppe hat sich intensiv in das Thema eingearbeitet. Sowohl in der Theorie als auch in der Praxis. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Bei Regen und Schlamm haben die Studierenden Solaranlagen und die dafür notwendige Infrastruktur unter die Lupe genommen.

Obwohl die Studierenden viele neue Ideen im Kontext der Solarenergie entwickelt haben, wurde klar, dass ein effektives Projektergebnis darüber hinausgehen muss. So beschäftigte sich die Gruppe mit der Frage, wie die Innovationskraft eines Unternehmens gemessen und verglichen werden kann. Nach einer Recherche konnte keine geeignete Methode identifiziert werden, so dass die Gruppe ein eigenes Konzept entwickelte und als Prototyp testete. Im ersten Schritt wurden geeignete Kriterien ausgewählt und mittels einer Nutzwertanalyse zu einem Fragebogen für ein fokussiertes Interview aufbereitet. Diesen Prototyp testeten die Studierenden in den Unternehmen, in denen sie arbeiteten.

Zusammen mit der Einschätzung des Praxispartners durch die Studierenden ergibt sich eine Gegenüberstellung von Selbst- und Fremdeinschätzung der Aspekte. Dies gibt den Unternehmen Hinweise auf Potenziale, die es zu heben gilt, um nicht in die Falle der Innovationsblindheit zu tappen. Oder, wie im Fall des Projektpartners, eine Bestätigung für ein Handeln, das den Erhalt der Innovationskraft fördert. Als Visualisierung für den Projektpartner haben die Studierenden die Ergebnisse in einem Morph dargestellt. Die Projektergebnisse sind auch auf andere Unternehmen übertragbar.

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